Obstliebhaber
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Klimawechsel - Auswirkungen auf Obst und Gemüse

Jemand wie ich, der täglich mit Obst und Beeren oder Fisolen beschäftigt ist, spürt die Auswirkungen des Klimawechsels und überlegt zwangsläufig, wie man mit ihm umgehen kann. Man müßte eigentlich Klimaänderung sagen, denn diese ist nicht vom Menschen gemacht, sondern beruht darauf, dass die Erde sich in einer anderen Umlaufbahn zur Sonne befindet.

Ich möchte zunächst den Obstbau und das Beeren-Obst behandeln.

Konkret spüre ich den Klimawechsel durch milde Winter und deutlich früheren Austrieb der Obstgehölze, wodurch Stämme und Blüten enorm durch den Frost gefährdet sind. Weiters durch Wetterextreme wie Hagel und Starkregen und überlange Hitzeperioden und lange Regenzeiten im Sommer.

Dagegen können nur die Betreiber von großen Anlagen was tun, indem sie etwa bei Marillen diese bewässern und frieren lassen, damit die Blüte nicht kaputt geht.

Mir macht in den letzten Jahren der Vogelfraß hauptsächlich bei den Äpfeln wirklich grosse Probleme. 

Infolge der enormen Hitzewellen habe ich heuer sicher eine extrem hohe Wasser - Rechnung. Hier habe ich auf der Website einer deutschen Versuchsanstalt gelesen, es ist ausreichend, wenn man die kleinwüchsigen Obst-Bäume einmal wöchentlich wässert, dafür aber einmal mindestens 15 Liter Wasser dem Baum zuführt und für saubere Obstscheiben sorgt.

Die deutsche Versuchsanstalt berichtet von nachweisbaren Schäden an Heidel - und Himbeeren durch UV - Strahlung, meine Ribisel hatten heuer noch keine diesbezüglichen Probleme.

Ganz wichtig ist jetzt der Weiß - Anstrich, den ich meinen Bäumen immer schon gab, nur früher waren es 50 Bäume, jetzt habe ich etwa gute 90. Das kostet, aber der Anstrich wirkt sich sehr positiv auf Frostschäden an den Stämmen älterer Bäume aus und verhindert eine Überhitzung der Stämme durch die Sonne im Jänner, die sonst durch Frost in der Nacht kaputt gehen.

Professionelle Obstanlagen haben die tausenden Bäume, etwa in den Niederlanden, wo ich das gesehen habe, unter Glas stehen. Man kann sich das kaum vorstellen, da stehen 10 Hektar und mehr unter Glas. Natürlich muss man die Dächer schon allein wegen der Befruchtung öffnen, ein niederländischer Obst-Konzern erklärte mir, dass nur mehr künstlich befruchtet wird und man kann die Temperatur dieser "Riesen - Glasheuer" so genau einstellen, wie eine Klimaanlage im Büro. Ich war nach dem Besuch in den Niederlanden beeindruckt, aber auch entsetzt, dass die grossen Konzerne schon so Obst-Bau betreiben müssen.

Zum Schluss entwas Positives. Durch den Klima - Wandel werden in Europa viele für die Ernährung wichtige Pflanzen eingehen, diese halten nämlich durchgehende Hitzeperioden, wie etwa unser Getreide, über 25 ° C nicht aus. Viele Landwirte haben daher in Deutschland bereits grosse Anlagen von Haselnuss - Sträuchern angepflanzt, die können die Hitze aushalten, da sind sich die Fachleute einig und die sind sehr nahrhaft, wir werden diese Früchte brauchen. Ich habe daher bei meinen deutschen Pflanzen - Lieferanten gleich zehn Sträucher über sein Anraten bestellt und war erstaunt, dass es da schon verschiedene Sorten gibt. Ein Obstbauer braucht heute so einen Berater, den man von Schreiber abgesehen, nur mehr in Deutschland bekommt.

Eindeutig sehe ich, dass meine Steinobst - Bäume, die ja die Wärme lieben, auf unserem Grundstück auf 400 Meter Seehöhe eine deutlich bessere Ernte bringen und ich bin mir mit Kollegen einig, dass man jetzt Sorten, die früher dem klimatisch günstigen Standort auf 300 Meter See - Höhe vorbehalten waren, auch durchaus in höheren Lagen pflanzen kann. Ich würde mir jetzt durchaus trauen, einen Gala oder Golden Delicious auf unserem Grundstück zu pflanzen.

Ein Tipp noch, den Sommerschnitt sollte man nicht mehr vor Mitte August durchführen, die heranreifenden Früchte schätzen den natürlichen Schatten mehr als die brennende Sonne, ich habe diesen Fehler heuer sicher das letzte Mal gemacht, meine Früchten haben heuer deutliche Verbrennungen erlitten.

Beim Gemüse bzw den Feldfrüchten habe ich schon gesagt, dass wir uns gewaltig umstellen werden müssen.

Den Verlust des Getreides versuchen grosse Konzerne durch den Anbau von Erbsen auszugleichen, die sollen genügend Proteine aufweisen und die Hitze aushalten. Klar, dass ich im nächsten Jahr einmal Erbsen anzubauen versuchen werde, mein Lieferant hat das beste Saatgut. Die auffallend hohen Preise für Erbsen am Weltmarkt sagen alles.

Andere Landwirte experimentieren mit der "süßen Kartoffel", die wenig gemeinsam mit unseren Kartoffeln hat. In China zählt sie aber zu den wichtigsten Früchten im Anbau überhaupt. Ich habe heuer einige angebaut, also schmecken tun sie mir nicht.

Auch wird mit Hirse experimentiert und soll es da auch in Österreich schon Fortschritte im Anbau geben, sie kommt aus Asien und wird ihr die Hitze auch nichts ausmachen.

Man sollte auch mit vielen Obst - und Pflanzen - Sorten aus dem asiatischen Raum spielerisch experimentieren, ein wenig Zeit bleibt uns ja noch, bis wir einige ganz wichtige Pflanzen verlieren werden. Ich glaube, dass sich etwa bei Getreide der Anbau von Hektar - Flächen unter Glas nicht rechnet, aber es wird derzeit  - glücklicherweise - so viel in der Landwirtschaft, hauptsächlich natürlich nur in Deutschland, versucht und das läßt nicht die Angst entstehen, dass wir verhungern werden.

 

Aber der Klimawechsel ist verantwortlich für die perversen und kriminellen Ideen einer selbsternannten Elite, die die Bevölkerung extrem stark reduzieren will und Privateigentum für den normalen Bürger in welcher Form auch immer zu verbieten und ihn wie einen Sklaven überwachen will.

 

Diese Ideen, die man auch "Verschwörungstheorien" nennt, entspringen kranken Gehirnen. Gleichgültig, ob man an einen Gott glaubt oder denkt, Gott ist die Natur oder man nur an das sichtbare Universum glaubt, es ist extrem überheblich und dumm, zu glauben, dass selbst hochintelligente Menschen die Naturgesetze brechen können, das wird schief gehen und zwar für die gesamte Menschheit!

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© Walter Dreischütz